Fachstelle für Sucht­vorbeugung
Jugend­beratungs­stelle
in Mülheim an der Ruhr

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Suchtmittelkonsum bei Jugendlichen – Informationen für Eltern

14.11.2022RN

Für einen riskanten Substanzkonsum bei Jugendlichen gibt es keine eindeutigen Signale. Insbesondere körperliche Auffälligkeiten wie gerötete Augen, Händezittern, Schweißausbrüche oder Appetitattacken können viele Ursachen haben. Isoliert betrachtet sind sie wenig aussagekräftig. Folgende zusätzliche Veränderungen im Verhalten können hingegen Hinweise auf Probleme oder problematischen Konsum geben.

  • Sinkende Konzentration und Leistungsfähigkeit,
  • steigende Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit,
  • Zunahme von Schutzbehauptungen oder Lügen,
  • die Schul-/Ausbildungsleistungen sinken durchweg ab,
  • Interessen und Hobbies werden aufgegeben bis hin zur Teilnahmslosigkeit,
  • sozialer Rückzug und zunehmende Isolation,
  • übersteigertes Wissen bzw. Interesse an Fragen zu Suchtmitteln,
  • Schul- oder Ausbildungsabbruch und Perspektivlosigkeit.

In jedem Fall geben solche Beobachtungen Anlass dazu, das Gespräch mit dem Kind zu suchen!

Was tun bei Substanzkonsum bei Jugendlichen?

Es ist schwierig, an dieser Stelle konkrete Maßnahmen vorzuschlagen. Jeder Mensch, jedes Alter, jede Situation/Umstand und letztlich auch jedes Suchtmittel unterscheiden sich und brauchen einen spezifischen Lösungsweg. Allgemein empfehlen wir:

  • Atmen Sie tief durch. Die Nachricht, dass das eigene Kind Drogen nimmt, versetzt Eltern in Fassungslosigkeit, Angst und Wut. Unbedachte Reaktionen wie schreien, Vorwürfe oder Drohungen sind verständlich, bringen Sie aber nicht weiter.
  • Sprechen Sie ruhig und offen über den Konsum des Kindes. Versuchen Sie herauszufinden, was, wie oft und warum es Suchtmittel nimmt. Wichtig sind jetzt Geduld und Einfühlungsvermögen, aber auch eine klare Haltung zum Thema Substanzkonsum.
  • Zeigen Sie Präsenz: Fragen Sie Ihr Kind und kontaktieren Sie gegebenenfalls auch Eltern von Freund:innen.
  • Informieren Sie sich gründlich: Informationen zu verschiedenen Substanzen, ihren Wirkungen und ihren Gefahren sind bei Suchtberatungsstellen und im Internet einzuholen, zum Beispiel bei der Elternberatung bei Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen ELSA. Das hilft bei Ängsten und Fragen. Das Gespräch mit dem Kind fällt leichter, wenn Sie gut informiert sind.
  • Holen Sie sich Unterstützung: Viele Familien gehen dem Thema Substanzkonsum aus dem Weg, weil sie nicht mehr weiterkommen oder sich schämen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA bietet ein Verzeichnis von Suchtberatungsstellen, wo Sie eine Beratungsstelle der Nähe finden können. Dort helfen Ihnen Mitarbeitende – oft auch anonym – weiter.
    Die bundesweite "Sucht- & Drogen Hotline" (01806 313031 – kostenpflichtig, 0,20 € pro Anruf) ist rund um die Uhr telefonisch erreichbar. Nicht nur Konsumierende brauchen qualifizierte Hilfe, auch Angehörige leiden massiv unter der schwierigen Situation. Selbsthilfe- und Gesprächsgruppen bieten Eltern, Geschwistern und anderen Angehörigen einen Raum, um sich mit den eigenen Gefühlen auseinanderzusetzen.

In Mülheim an der Ruhr richtet die Jugendberatung der ginko Stiftung für Prävention ihr Beratungsangebot sowohl an Jugendliche und junge Erwachsene bis 26 Jahre als auch an ihre Bezugspersonen. Eltern und Angehörige der jungen Menschen sind herzlich willkommen.

Mögliche Beratungsthemen sind:

  • Alle Krisen, Probleme, Belastungen, Konflikte, Symptome und Störungen, die in diesem Altersbereich eine Rolle spielen.
  • Fragen zu und Probleme bei riskantem Konsum von legalen und illegalen Suchtmitteln.
  • Eine Veränderung des Konsums von Substanzen sowie von Verhaltenssüchten wie z.B. exzessive Mediennutzung.
  • Genauso unterstützt die Jugendberatung Eltern, die sich Sorgen um den Konsum ihrer Kinder machen, und die an einer Veränderung familiärer Schwierigkeiten mitwirken wollen.

Das Beratungsangebot ist vertraulich (Schweigepflicht), auf Wunsch anonym und kostenlos. Die ginko Stiftung für Prävention ist erster Ansprechpartner und vermittelt bei Bedarf an weitere beraterische und therapeutische Institutionen und Einrichtungen weiter.

Jugendberatung
ginko Stiftung für Prävention
Kaiserstr. 90
45468 Mülheim an der Ruhr
Tel.: 0208 30069-31
E-Mail: 6A7567656E646265726174756E674067696E6B6F2D7374696674756E672E6465


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