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Grenzenlos spielen?

23.02.2009NK

"Ich habe einen Menschen getötet!" Nein, diese Nachricht verbreitete kein Entsetzten unter den anwesenden 23 Eltern, die sich am 31.1.09 auf der ginko - LAN-Party in die Welt von Konsolen und Internetspielen wagten. Vielmehr teilten einige von ihnen diese eher verschämt geäußerte Erfahrung. Und das war auch einer der wichtigsten Beweggründe, den Samstag Abend vor einer Spielekonsole zu verbringen: kennen lernen, was der Nachwuchs beim Daddeln so alles erlebt.

Anlass

Immer häufiger riefen besorgte Eltern bei ginko an, weil ihr Kind so viel Zeit vor dem Computer verbringe. Auch 7,1% der Mülheimer Jugendlichen selbst schätzen ihr PC-Nutzungsverhalten nach eigenen Angaben (Umfrage vom Herbst 2008) eher problematisch ein. Grund genug für ginko eine LAN-Party für Eltern auszurichten, in der diese sich selbst ein Bild machen können.

Angebot

Um eine Übersicht über die verschiedenen Genres der virtuellen Spielewelt zu geben, wurden neben der gruppenspielgeeigneten Wii-Station auch Einzelspiele, ein Konsolennetzwerk und auch ein Internetnetzwerk angeboten. Vom klassischen jump-and-run Spiel über Lebenssimulationen (die besonders gerne von Mädchen gespielt werden) und Sport bis hin zu Fantasy-Rollenspielen und ego-shooter war alles dabei. Unterstützt wurden die Eltern beim Einstieg in die Spiele von jungen Leuten, die selbst viel über Erfahrungen mit den Spielen berichten konnten.

Doch die Eltern setzten nicht nur aufs Spielen. Immer wieder fanden sich Grüppchen im Raum, die sich angeregt unterhielten, Informationen und Tipps miteinander austauschten oder im Informationsmaterialien blätterten.

Für diejenigen, die sich auch von zuhause aus noch weiter informieren möchten, wurde außerdem die Internetseite www.grenzelos-spielen.de vorgestellt, auf der ein E-learning - Kurs für Eltern unter dem Titel „Erfolgreich intervenieren" angeboten wird.

Fazit

Für manch Einen war das Eintauchen in die virtuellen Welten kein Spaß. „Diese Spiele gehen mir wahnsinnig auf die Nerven!" resümierte ein Vater am Ende der Veranstaltung. Einer Mutter war klar geworden, dass sie die realistischen Tötungsbilder so abstoßend findet, dass sie diese zuhause nicht erlauben wird. Die Faszination kann sie jedoch verstehen. „Ich fand es furchtbar auf Personen zu schießen aber gleichzeitig wollte ich weitermachen und gewinnen." Ganz anders ging es einem Teilnehmer, der in den Bann von World of Warcraft gezogen worden war und seinen „Spielplatz" nur ungern in der Pause verließ. „Mir ist klar geworden, wieso sich mein Sohn so schlecht von den Spielen lösen kann aber auch, wie wichtig es ist da gemeinsam Regeln zu finden. Diese Spiele können einen so fesseln, das hat schon Suchtcharakter."

Und nebenbei

Ganz anders als auf herkömmlichen LAN-Partys erlebten die Eltern allerdings den Rahmen der Veranstaltung. Wo Jugendliche eher an tristen Tischreihen vor den Monitoren sitzen und - wenn überhaupt - nur während des Spielens essen, spielten die Erwachsenen an weiß eingedeckten Tischen und bedienten sich im Nebenraum an einem gesunden Buffet und nahmen zum Essen in gemütlichen Sitzgarnituren platz.


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