Fachstelle für Sucht­vorbeugung
Jugend­beratungs­stelle
in Mülheim an der Ruhr

Kontrast Leichte Sprache

Persönliches Gesundheitsmanagement in der Ausbildung der Krankenpflege

01.12.2016HT

Auszubildende für die Gesundheits- und Krankenpflege bei der ATEGRIS waren in der Mülheimer Fachstelle zu Gast. Im Rahmen des Gesundheitsmanagement beschäftigten Sie sich mit der Thematik Suchtvorbeugung und setzten sich mit ihrer eigenen Haltung in Bezug auf das Thema Sucht auseinander.

Reflexion in der Gruppe

Mit Hilfe des Koordinatenkreuzes sollten sie verschiedene Suchtmittel einschätzen:

· Sind sie von der Gesellschaft und/oder von mir akzeptiert oder eher nicht?

· Sind sie gefährlich oder nicht?

Bei dieser Einschätzung kamen die Auszubildenden ins Nachdenken, denn wie kann es sein, dass eine wie Tabak von der Gesellschaft akzeptiert ist? Aber auch Alkoholkonsum birgt gesundheitliche Gefahren und gilt als sogenannte „Volksdroge“.

Zum Suchtmittel Tabak lernten die Auszubildenden die Schadstoffzigarette kennen. Sie beinhaltet verschiedene Anschauungsmaterialien, die einige Schad- und Zusatzstoffe beispielhaftsichtbar machen, die in einer Zigarette enthalten sind. Da wäre z.B. ein Gefäß, in dem künstliche Plastikkörperteile in einer Konservierungsflüssigkeit enthalten sind: dies steht exemplarisch für Formaldehyd, welches als Pflanzenschutzmittel auf Tabakplantagen und zur Konservierung des Saatguts eingesetzt wird. Es entsteht außerdem beim Abbrennen der Zigarette aus dem zugesetzten Zucker im Tabak. Es reizt Augen, Mundhöhle und Atemwege, was eine Krebserkrankung fördert. Formaldehyd kann Blutkrebs (Leukämie) verursachen.

Neben Tabak und Alkohol standen weitere Suchtmittel im Fokus wie z.B. Medikamente, Cannabis, Legal Highs und Online-Abhängigkeit.

Besonders spannend für die angehenden Krankenschwestern und -pfleger waren Medikamente, die ein hohes Suchtpotenzial haben: Analgetika (Schmerzmittel), Hypnotika/Sedativa (Schlaf- und Beruhigungsmittel) und Psychopharmaka (Veränderung der seelischen Befindlichkeit).

Nachdem die Teilnehmenden viele Informationen erhalten hatten, sollten sie in kleinen Gruppen ihre eigene Haltung zu Suchtmitteln reflektieren, da die eigene Haltung entscheidend den Umgang mit der Thematik prägt. Sie bearbeiteten in den Kleingruppen Fragen zu den Aspekten:

·         Interessante/reizvolle Suchtmittel in der Jugend,

·         Meinungen der Eltern zu Suchtmitteln,

·         jetzige Meinung zu den in der Jugend reizvollen Suchtmitteln und

.         bisherige Erfahrungen mit Präventionsprojekten.

Um Fakten ging es bei dem nächsten Lernschritt: das Abhängigkeitssyndrom nach ICD 10. Beispielsweise ist es charakteristisch für eine Abhängigkeit, wenn man ständig Begierde nach dem Suchtmittel hat, wenn man eine Toleranz entwickelt, Entzugssymptome bekommt usw.

Zum Abschluss der Veranstaltung stand der Suchtverlauf mit seinen einzelnen Stationen Abstinenz, Genuss, Gewöhnung, Missbrauch, Sucht auf dem Programm. Denn Sucht entwickelt sich nicht plötzlich, es dauert eine gewisse Zeit und ist abhängig von der Persönlichkeit, den Lebensumständen und dem Suchtmittel.

Die Auszubildenden der ATEGRIS erhielten viele Eindrücke und viel Hintergrundwissen für ihre Arbeit, um schließlich mit sich selbst sowie den Patientinnen und Patienten sorgsam umzugehen.


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