Fachstelle für Sucht­vorbeugung
Jugend­beratungs­stelle
in Mülheim an der Ruhr

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Berührende Gespräche - Jugendliche besuchten Einrichtungen der Suchthilfe

30.01.2015NK

Zwei Klassen, die HS 14 vom Berufskolleg Lehnerstraße und die 8. Klasse vom Gymnasium Heißen besuchten im Rahmen ihrer Check it!-Teilnahme zwei Suchthilfeeinrichtungen: das Haus Engelbert von der Theodor Fliedner Stiftung in Mülheim und „Die Fähre“ bzw. den Suchtnotruf e.V. in Essen. Das Präventionsprogramm Check it! ist ein Halbjahresprogramm, das den Schülerinnen und Schülern den Blick auf die Krankheit Sucht aus unterschiedlichen Perspektiven nahebringt.

Der Besuch der Therapieeinrichtungen bildet den Abschluss von insgesamt vier Unterrichtseinheiten. Hierzu zählen außerdem der Klassenbesuch der Beratungs- und Fachstelle des ginko, eine Einheit zum Sinn von Normen und Gesetzten mit der Polizei Mülheim und die Vorstellung der Selbsthilfe Mülheim.

Wie sieht das Leben eines suchtkranken Menschen aus, wenn er nicht mehr für sich allein leben kann? Die Bewohnerinnen und Bewohner des Haus Engelbert erzählen offen über ihre Alkohol- und Medikamentensucht, die sie über die Jahre „völlig vereinsamen“ und letztlich zusammenbrechen ließ. Hier erlangen sie wieder Stabilität. „Wer hier hin kommt, hat alles verloren, aber hier ist ein Ort, um wieder auf die Beine zu kommen“, sagt Andrea Quaß, die stellvertretende Leiterin des Hauses. „Familie, Freunde, Job sind weg. Der Mensch braucht ein Hilfesystem und ein neues Zuhause.“

Die Schülerinnen und Schüler besichtigen Wohnungen, die Werkstatt, den Gestaltungsraum. Dabei haben sie Begleiter an ihrer Seite: Zwei Lehrer sind dabei, aber auch einige Bewohner des Hauses stehen als Ansprechpersonen zur Verfügung. Nur Paul, der Einrichtungskater, sucht sich schnell ein ruhiges Örtchen. 32 stationäre Plätze hat das Haus, die alle belegt sind. Wer besser zurechtkommt, kann in das Betreute Wohnen wechseln, aber weiterhin die täglichen Arbeitstherapie- und Freizeitangebote nutzen.

Einen anderen Schwerpunkt hat die Einrichtung, die die älteren Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs Lehnerstraße über den Suchtnotuf Essen e.V. kennenlernen. Sie ist angeschlossen an die Fachklinik „Die Fähre“, die sich therapeutisch um Männer mit Alkohol- und Cannabisabhängigkeiten kümmert. Durch die Besuche kommt der Alltag eines suchtkranken Menschen sehr nah an die Jugendlichen heran.

So hat es sie besonders berührt, dass die Bewohner sie in einen Teil ihres Lebens mit hineingenommen hatten. Sie bedankten sich für die sehr persönlichen Gespräche und waren beeindruckt, wie offen die Bewohner von ihren Erfahrungen berichteten, welchen Weg sie gegangen sind. Originale Begegnungen wie in diesem Haus wirken nach und lassen keinen der Mädchen und Jungen kalt.

 

 

 

 


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