Fachstelle für Sucht­vorbeugung
Jugend­beratungs­stelle
in Mülheim an der Ruhr

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„Check it!“ - 15 Jahre Einblicke in die schulische Suchtvorbeugung

09.07.2013NK

Mehr als 6000 Schülerinnen und Schüler aus über 230 Schulklassen in Mülheim an der Ruhr haben bisher an dem Präventionsangebot „Check it!“ zum Thema Sucht und Drogen teilgenommen.

Seit 1998 nutzen Schulklassen aller Schulformen dieses Angebot der ginko Stiftung für Prävention, bei dem sich Unterrichtseinheiten und außerschulische Lernorte inhaltlich ergänzen. Neben der ginko Stiftung wirken die Polizei, die Selbsthilfegruppen „Kreuzbund“ und „Guttempler“, die Therapieeinrichtungen „Haus Engelbert“, „Die Fähre“ und das Theodor Fliedner Krankenhaus sowie die Schulen aktiv mit.

Die Möglichkeit, neben den Lehrerinnen und Lehrern auch mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Bereichen der Suchthilfe und Suchtprävention ins Gespräch zu kommen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen, wird von den Jugendlichen gerne und intensiv genutzt, zumal Suchtverhalten in ihrem Alltag häufig eine wichtige Rolle spielt.

Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen rund um „Komasaufen“, Computerabhängigkeit und Designer-Drogen ist die Entwicklung einer aufgeklärten und kritischen Haltung für Jugendliche von großer Bedeutung. Jugendliche erhalten daher bei „Check it!“ vielfältige Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit dem schwierigen Themenfeld „Sucht“, um einen riskanten Konsum oder die Entstehung einer Sucht zu vermeiden.

Bausteine des Präventionsangebotes

Zu Beginn der Unterrichtsreihe wird in 2 Einheiten das Konsumverhalten und Funktionen mit dem begleitenden Lehrerinnen und Lehrern in der Schule erarbeitet.

In der Beratungsstelle der ginko Stiftung bekommen sie Einblicke in die Arbeit einer Jugendberatungsstelle und erhalten gleichzeitig hilfreiche Informationen rund um das Thema „Sucht und Drogen“. Die Reflexion eigener Konsummotive und die Umsetzung eigenen Verhaltens im Alltag der Jugendlichen stehen dabei im Vordergrund und rufen das eine oder andere “Aha-Erlebnis“ hervor.

Beim Besuch eines Mitglieds einer Suchtselbsthilfegruppe erfahren die Schülerinnen und Schüler hautnah, wie sich Sucht entwickelt und welche Auswirkungen dies auf den Betroffenen und seine Familie hat. Vor allem das Befinden der betroffenen Kinder und die Wege aus der Sucht sind bei diesen Begegnungen sehr wichtig und berühren die Teilnehmenden.

Hauptthema beim Besuch der Polizei in der Klasse ist die Gesetzeslage. Neben den Fakten, was erlaubt und was verboten ist, wird auch über die Folgen z.B. vom Alkohol im Straßenverkehr oder speziell am Fahrradlenker informiert. Das führt oft zu angeregten Diskussionen, die für die Entwicklung von Werten und Normen unerlässlich sind.

Einblicke in den therapeutischen Alltag bekommen die Jugendlichen beim Besuch einer Therapieeinrichtung für Suchtkranke. Tagesablauf, Therapieinhalte und Regeln stehen bei den Gesprächen mit Therapeuten und Patienten im Vordergrund. Hierdurch und durch die Besichtigung der Räumlichkeiten bekommen die Jugendlichen Hintergrundinformationen über die spezielle Behandlung einer Suchterkrankung und die damit verbundenen Anforderungen an die suchtkranken Patienten und ihren Angehörigen.

Alle Bausteine mit Expertenbeteiligung werden durch schulinterne Unterrichtseinheiten vervollständigt. Die Besuche werden nachbereitet und das Thema Sucht fächerübergreifend in Politik, Biologie, Religion und Sozialwissenschaft aufgegriffen und vertieft. Ein Recherche-Baustein für das Internet ergänzt das Angebot für die Jugendlichen.

Da auch Eltern mit den Themen Alkoholkonsum, Cannabis oder Essstörungen konfrontiert sind, werden ihnen ebenfalls entsprechende Angebote gemacht. Sowohl im Rahmen von Informationsveranstaltungen an den Schulen als auch bedarfsorientiert in Einzelgesprächen erhalten sie hilfreiche Informationen und Anregungen für den Alltag.

Die Unterrichtsreihe „Check it!“ hat über Mülheims Stadtgrenzen hinaus Anklang gefunden und wird von Prophylaxefachkräften auch in anderen Städten, wie z.B. in Aachen, Bochum, Dortmund oder Olpe  regelmäßig durchgeführt.

Der langjährige Erfolg zeigt, dass Jugendlichen auf interessante und praxisnahe Weise das Thema „Sucht“ nahegebracht werden kann. Denn letztendlich sind es die Jugendlichen selbst, die im Sinne von „Check it!“ ihr eigenes Verhalten stetig überprüfen und falls nötig auch verändern müssen, um somit eine Entwicklung zur Sucht zu vermeiden.


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