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„Einer geht noch...“

12.02.2010NK

ist ein beliebter Trinkspruch in der Karnevalszeit, auch wenn man(n) mittlerweile auch auf zwei Beinen nicht mehr sicher stehen kann. Da dieses Verhalten eher mit Leistungsvergleich und Grenzüberschreitungen als mit Alkoholgenuss zu bezeichnen ist, boten die Gustav Heinemann Gesamtschule, das Jugendzentrum Nordstraße und die ginko Stiftung für Prävention am 11.02.10 eine Maßnahme zur Vorbeugung des Alkoholmissbrauchs nur für Jungen an.

Gerade für Jungen sind Leistungsvergleiche mit dem Alkohol Merkmale von Männlichkeit, die sie sich häufig von erwachsenen Männern abschauen. Aktuelle Studien belegen, Jungen trinken deutlich mehr und riskanter Alkohol als Mädchen. Gerade die Karnevalszeit mit ihren vielen kleinen „Feiglingen" und „Mutmachern" bietet sich für vorbeugende geschlechtsspezifische Maßnahmen an. Blueboys ist daher keine Karnevalsverkleidung, sondern ein Alkoholpräventionsangebot nur für Jungen, welches im Jugendzentrum Nordstraße für Schüler der Gesamtschule angeboten wurde.

In dem Planspiel übernahmen die Jungen aus den 7er Klassen verschiedene Rollen wie z.B. Eltern oder Lehrer und sollten aus deren Sicht heraus reagieren. In der vorgegebenen Situation wurden einige Jungen alkoholisiert von einem Lehrer angetroffen und das Spiel nahm seinen sehr lebendigen Lauf. Schulleitung, Eltern, Mitschüler u.a. waren auf einmal auch mit im Spiel und versuchten die Probleme aus ihrer Sicht anzugehen.
Dies führte zu interessanten Einsichten und ungewöhnlichen Reaktionen wenn der Alkoholkonsum bei allen Thema ist. Hilfen und Sanktionen wurden durchgespielt und nicht immer waren die Beteiligten Gruppen einer Meinung. In den vielen Diskussionen wurden wichtige Sozialkompetenzen erlernt und Einschätzungen überdacht.
Sollten die Jungen einmal nicht weiterkommen sein, standen ihnen ältere Schüler aus dem 12 Jahrgang unterstützend zur Seite. Diese Unterstützung wurde von den Jungen gut angenommen und verstärkt die alkoholkritische Einstellung.
Zusätzlich werden sie angeregt, sich mit ihren individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten zu beschäftigen, die sie vor und während des Planspiels an sich selbst wahrgenommen haben. Dies führte bei einigen Jungen zu Änderungen in der Selbsteinschätzung. Schätzten sie sich vorher zahlreich eher als mutig ein so haben, waren es danach deutlich weniger. Aber auch umgekehrt stellten die eher ruhigen Jungen fest, dass sie sehr wichtig für die zielgerichtete Zusammenarbeit waren.
Dies stärkt sie in ihrer realistischen Selbsteinschätzung und der Fähigkeit „Nein, danke!" zum Alkohol zu sagen.
Verantwortliche für blueboys:

Detlef Hammel, Koordinationslehrer an der Gustav Heinemann Gesamtschule
Andre Passmann, Leiter des Jugendzentrum Nordstraße
Norbert Kathagen, ginko Stiftung für Prävention, Diplom Pädagoge


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