Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Neue Studie zur Mediennutzung während Corona

30.07.2020RN

Corona hat das Alltagsleben von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern stark verändert – Homeschooling und Homeoffice führen auch zu veränderter Mediennutzung. Eine neue repräsentative Längsschnittstudie der DAK mit rund 1.200 Familien untersucht die Häufigkeiten pathologischer und riskanter Internetnutzung für Spiele und soziale Medien bei Kindern und Jugendlichen nach den neuen ICD-11-Kriterien der WHO. Eine abschließende Befragung der teilnehmenden Familien erfolgt im Frühjahr 2021. Durchgeführt wird die Studie vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE).

Wenig verwunderlich ist der Anstieg der Nutzungszeiten sowohl bei Online-Spielen als auch bei Social-Media-Aktivitäten. Jedoch nutzten Jugendliche vor allem Messenger-Dienste und soziale Netzwerke vermehrt, um Kontakte zu Freund*innen, Familienmitgliedern oder zur Schule zu halten. Sie dienten als Ersatz für den persönlichen Austausch, der aufgrund der Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen stark eingeschränkt war. So konnten die Medien auch vor Vereinsamung schützen, Austausch über Sorgen und Nöte ermöglichen. Games und Streamingdienste halfen, ausgefallene Freizeitbeschäftigungen zu kompensieren und Langeweile auszugleichen.

Gleichzeitig wird auch deutlich, wie wichtig es ist, im Familienalltag Regeln aufzustellen für die Dauer und Art der Mediennutzung. In vielen Familien gibt es gar keine Regulierung oder Gespräche darüber, wie die Studie ebenfalls aufzeigte. Erst wenn Sohn oder Tochter "nur noch am Handy hängen", steigt die Sorge bei vielen Eltern. Nicht nur in Krisenzeiten helfen klare Regeln – die dann auch für alle Familienmitglieder gelten – um den Alltag zu strukturieren und ein Abdriften in riskante oder exzessive Mediennutzung zu verhindern. Alternative Beschäftigungen sind mittlerweile wieder möglich, wenn auch immer noch nicht im "normalen" Umfang.

Besorgte Eltern können sich an Jugendberatungsstellen wenden, bei jüngeren Kindern auch an Erziehungsberatungsstellen.
Auch die Jugendberatung der ginko Stiftung für Prävention bietet Beratung bei exzessiver Mediennutzung an – Terminvereinbarung unter 0208 30069-31, per E-Mail an 6A7567656E646265726174756E674067696E6B6F2D7374696674756E672E6465.

Die Broschüre "Suchtprävention bei exzessiver Mediennutzung" bietet Fachkräften einen Überblick über die zuständigen Fachdisziplinen.
Bestellung und Download
https://www.ginko-stiftung.de/material.aspx?s=Mediennutzung

Ein neues Online-Beratungsprogramm ist "OMPRIS" für ältere Jugendliche und junge Erwachsene von der LWL Klinik Bochum. Nach einem Selbsttest können sich Betroffene für ein vierwöchiges Beratungsprogramm anmelden.

https://www.onlinesucht-hilfe.com


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