Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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AG "Kita"

16.05.2022RN

Kinder als Zielgruppe der Suchtprävention? Diese Frage taucht manchmal auf, wenn man unter Suchtprävention in erster Linie "Substanzkunde" versteht. Doch darüber hinaus sind die Stärkung der sozialen Kompetenzen und der Umgang mit Gefühlen wichtige Schutzfaktoren, die im späteren Leben helfen, Herausforderungen und Krisen besser zu bewältigen - und ohne zu Suchtmitteln greifen zu müssen. Die AG "Kita" beschäftigte sich intensiv mit dem Thema Suchtprävention im Elementarbereich.

Seit wann gibt es die AG "Kita"?

Die AG Kita war aktiv in der Zeit zwischen 2019 und 2021, momentan pausiert sie. Bei Interesse und Bedarf können wir sie kurzfristig wieder ins Leben rufen. In der aktiven Zeit haben wir einiges auf die Beine gestellt, allerdings konnten viele Angebote der Suchtprävention für Erzieher:innen und Kitas in der Corona-Zeit nicht umgesetzt werden. Die meisten Mitglieder der AG sind ausgebildete Kita-MOVE- bzw. FREUNDE-Trainer:innen, bringen damit geballte Kompetenz mit. Beide Programme, Kita-MOVE sowie FREUNDE, sind in der "Grünen Liste Prävention" aufgenommen und in NRW bedeutsame Angebote der Suchtprävention im Elementarbereich.

Was sind die Schwerpunkte der Arbeitsgruppe?

Die Arbeitsgruppe startete mit zwei Schwerpunkten – einerseits um den Austausch zu ermöglichen, sich gegenseitig Angebote und Methoden vorzustellen. Andererseits bestand von Seiten der Landesfachstelle der Bedarf, Eckpunkte für die Qualität der Angebote für den Elementarbereich zu erstellen. Beim gegenseitigen Austausch lernten wir beispielsweise das Konzept "Spielzeugfreie Kita" kennen, das Kölner Angebot "Haribo" und die Kollegin aus der AG "Kinder aus suchtbelasteten Lebensgemeinschaften" stellte uns die dort entwickelte Fortbildung für Präventionsfachkräfte vor.

An dem Eckpunktepapier arbeitete eine kleine Untergruppe, das schließlich als Broschüre "Gesund aufwachsen. Angebote der Suchtprävention im Elementarbereich" 2021 veröffentlicht wurde.

Warum ist Suchtprävention im Elementarbereich so wichtig?

Suchtprävention im Elementarbereich bedeutet, die Lebenskompetenzen von Kindern zu stärken, und zwar gerade schon in einem jungen Alter. Die Entwicklung persönlicher Kompetenzen wie Konflikt-, Beziehungs- und Belastungsfähigkeit, Kreativität und Durchhaltevermögen bietet die Grundlage für ein suchtfreies Leben. Auf kommunaler und Landesebene arbeiten Fachkräfte für Suchtprävention in Netzwerken mit Kooperationspartner:innen und Multiplikator:innen aus verschiedenen Bereichen wie z.B. Elementarbereich, Schule und Jugendhilfe. Kindertageseinrichtungen bieten Kindern ein breites Lernfeld für ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen: Kommunikation im verbalen und nonverbalen Bereich, Umgang mit eigenen Gefühlen und den Gefühlen ihres Gegenübers. Persönlichkeitsstörungen wurzeln vielfach in frühkindlichen Störungen – deshalb ist es wichtig, pädagogische Fachkräfte im Elementarbereich zu sensibilisieren und in das Netzwerk der Suchtprävention einzubeziehen. Studien zeigen, dass gerade Kinder, die unter Vernachlässigung, sexuellem Missbrauch und Gewalt leiden bzw. in suchtbelasteten Lebensgemeinschaften aufwachsen, häufig später selbst zu Suchtmitteln greifen oder unter anderen psychischen Störungen leiden. Frühe Interventionen können helfen, den familiären Kreislauf aus Suchtmittelabhängigkeit zu durchbrechen.

Ergebnisse der Arbeitsgruppe:

Die Suchtprävention im Elementarbereich stützt sich in Nordrhein-Westfalen auf drei Grundpfeiler: die Ansprache von Eltern, die Förderung der Kinder sowie die Zielgruppe Kinder aus suchtbelasteten Lebensgemeinschaften als Querschnittsthema. Darüber hinaus gibt es verschiedene eigene Angebote der Präventionsfachkräfte.

Im Rahmen der Arbeitsgruppe stellten wir die Bedeutung der Suchtprävention im Elementarbereich heraus. Daraus entstand die Broschüre "Gesund aufwachsen. Angebote der Suchtprävention für den Elementarbereich". Darüber hinaus ist der Elementarbereich unter dem Motto "Gesund aufwachsen" seit Ende 2021 ein neuer Baustein der Landeskampagne "Sucht hat immer eine Geschichte".

www.suchtgeschichte.nrw.de/Gesundaufwachsen

Veröffentlichungen: Gesund aufwachsen. Angebote der Suchtprävention für den Elementarbereich"

Ansprechperson: Ruth Ndouop-Kalajian

 


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