Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Vortragsreihe Sozialpharmazie zum Thema "Arzneimittel- und Drogenkonsum: Fehlversorgung, Abhängigkeitspotenzial, Missbrauch"

21.05.2024RN

Die diesjährige 27. Fachtagung Sozialpharmazie fand statt in der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf und befasste sich mit dem Thema "Arzneimittel- und Drogenkonsum: Fehlversorgung, Abhängigkeitspotenzial, Missbrauch". Gerade bei älteren Menschen ist eine besondere Aufmerksamkeit gefordert. Dies greift die NRW-Kampagne "Stark bleiben. Suchtfrei alt werden" auf.

Zu diesem Thema war Armin Koeppe von der ginko Stiftung für Prävention als Referent eingeladen.

Menschen werden immer älter, auch dank hochpotenten Arzneimitteln und geriatrischer Pflege. Die Kehrseite ist: oftmals verschreiben Ärzt:innen zu viele Medikamente über einen zu langen Zeitraum. Dazu kommen manches Mal frei erhältliche Medikamente zur Selbstmedikation oder Nahrungsergänzungsmittel. Je älter eine Person ist und je mehr Medikamente sie einnimmt, desto schwerer wird es für den Körper, alle Substanzen zu verarbeiten.

Gerade bei der Versorgung von älteren Patient:innen ist es jedoch wichtig, Wechsel- und Nebenwirkungen zu beachten und auch das Suchtpotenzial bestimmter Substanzen im Blick zu haben. Hier bedarf es auch der Aufmerksamkeit der Apotheker:innen, wenn ihnen Medikationspläne ihrer Kund:innen vorliegen. Armin Koeppe referierte in diesem Kontext zum Thema "Sucht und Medikamentenkonsum im Alter – Herausforderungen, Zugänge, Netzwerke". Er stellte die NRW-Landeskampagne "Stark bleiben. Suchtfrei alt werden" den rund 40 Teilnehmenden der Veranstaltung vor.

Im Anschluss referierte Dr. Katja Römer, niedergelassene Ärztin aus Köln. Sie unterstrich die Schwierigkeit, im stressigen Arbeitsalltag einer Praxis ältere Patient:innen immer angemessen bezüglich ihres Medikamentengebrauchs zu behandeln, insbesondere im Hinblick auf die Verschreibung von Schmerz- und Schlaftabletten.

Der Bereich Sozialpharmazie befasst sich mit der sozialen und gesundheitlichen Versorgung von Menschen in verschiedenen Sektoren. Dabei geht es einerseits darum, die Medikamenten- und Gesundheitsversorgung sicherzustellen und in das soziale Umfeld bzw. in die Lebenssituation der Menschen zu integrieren.

Ein weiteres Ziel ist es, interdisziplinäre Synergien zu schaffen unter den zahlreichen Beteiligten: angefangen bei Patient:innen, Verbraucher:innen über Ärzt:innen, Apotheker:innen und weitere Heilberufe bis zu Politiker:innen, Organisationen und Verbänden.

Sozialpharmazie beinhaltet daher nicht nur die isoliert stattfindende Beratung und Unterstützung von Patient:innen bezüglich des richtigen Umgangs mit Medikamenten, sondern auch das Bestreben, mit anderen Gesundheitsdienstleistern und Institutionen in den Austausch zu gehen. Ziel ist es, die Bevölkerungsgesundheit, im Speziellen im Arzneimittelkontext, zu fördern und aufrechtzuerhalten.

Informationen zur Sozialpharmazie des Landeszentrums Gesundheit NRW

https://www.lzg.nrw.de/pharmazie/anwend/sozialpharmazie/index.html

Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen

https://www.akademie-oegw.de/


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