Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Abhängigkeitspotenzial

Kokainabhängigkeit liegt vor, wenn der Mensch nicht mehr in der Lage ist, auf den regelmäßigen Konsum von Kokain zu verzichten, auch wenn er es gerne möchte. Insbesondere das Kokainschnupfen ("Koksen") führt schnell zu starker psychischer Abhängigkeit.

Im Jahr 2013 starben 45 Personen aufgrund des Kokainmissbrauchs (http://de.statista.com/statistik/daten/studie/187669/umfrage/drogentote-in-deutschland-nach-todesursache/, Zugriff: 07.07.2015).

Typische Anzeichen für eine Kokainabhängigkeit sind z.B.

  • große erweiterte Pupillen,
  • Mangelerscheinungen aufgrund verminderten Schlafs und schlechter, unzureichender Ernährung,
  • laufende oder blutende Nase, da das Kokain die Nasenscheidewand zerfrisst und
  • große Euphorie und hohe Begeisterung für nahezu alles.

Mögliche Gründe für die Entstehung von Kokainabhängigkeit

 In der Leistungsgesellschaft spielen hohes Einkommen, tolles Aussehen, Fitness sowie ständige Präsenz und stets gute Laune eine gewichtige Rolle. In den Medien werden Lebenswelten beschrieben, die nur die wenigsten Menschen verwirklichen können. Sich an dieser "Welt der Reichen und Schönen" zu orientieren, erfordert viel Kraft. Wer diese nicht aufzubringen in der Lage ist, greift ggf. zu leistungssteigernden Drogen wie Kokain, um dennoch dazuzugehören.

Kokain war über lange Zeit vor allem als Partydroge in "besseren Kreisen" verbreitet. Typische Berufsbranchen, die für einen erhöhten Kokainkonsum stehen, sind die Bereiche Werbung, Schauspiel, Mode und Management. Der Kokainkonsum ist heute jedoch nicht auf diese "klassischen" Bereiche beschränkt, zumal auch der Preis der Droge gesunken ist.

Verlauf und Folgen

Ähnlich wie Alkohol führt auch Kokain zu einer Enthemmung. Kokain macht wach, vermittelt ein Gefühl der Stärke und kann bei höherer Dosis auch zu Wahnvorstellungen führen. Die anfänglich angenehmen Gefühle werden nach etwa einer Stunde u.a. durch Unlust, Müdigkeit, Depressionen abgelöst.

Kokainabhängige greifen immer wieder zu diesem Rauschmittel, um den erwünschten Zustand wieder herzustellen. Die Lebensenergie sinkt durch die ständige Zufuhr des Kokains. Das Leben der süchtigen Person wird durch den Zwang geprägt, Energie aus der Droge Kokain zu schöpfen. Sozialer Abstieg und erhebliche Gesundheitsschäden sind mögliche Folgen.

Behandlung

Die Kokainsucht ist als Krankheit anerkannt. Die Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten.
Bei Kokainabhängigen kommt es während des Entzugs häufig zu Depressionen, Angstzuständen, allgemeiner Antriebslosigkeit und Schlafstörungen. Körperliche Entzugserscheinungen treten nicht auf.
Ohne professionelle Unterstützung schaffen es nur wenige, sich von ihrer Sucht zu befreien. Zur Entwöhnung ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt in einer entsprechenden Fachklinik erforderlich. Um die seelische Abhängigkeit von der Droge Kokain langfristig zu überwinden, ist oftmals eine unterstützende Psychotherapie notwendig.


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