Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Illegale Suchtmittel

Drogen sind chemische oder pflanzliche Wirkstoffe, die in den natürlichen Ablauf des Körpers eingreifen, auf das zentrale Nervensystem wirken und die Stimmung, das Verhalten, die Wahrnehmung und das Denkvermögen beeinflussen können. Im engeren Sinne wird der Begriff Droge für psychoaktive Substanzen verwendet.
Laut WHO gilt jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern mag.

Der Begriff Droge entstammt dem französischen drogue oder dem niederländischen droog für „trocken“. Die Bedeutungsentwicklung zum heutigen Sinn des Wortes verlief über die (mittel-)niederländische und (mittel-)niederdeutsche Wendung droge vaten, was wörtlich trockene Fässer hieß und Behälter für Trockenwaren bezeichnete. Bald bezeichnet das abkürzende droge nicht nur die Behälter, sondern…weiterlesen auch die in ihnen damals aufbewahrten Waren, so dass sich die Bedeutung „Gewürz, Arzneimittel“ entwickelt.

Aus dieser Bedeutung entstand über den Umweg übers Französische sowohl die heutige deutsche Bedeutung des Wortes Droge als auch das englische drug, das auch (und vor allem) im Sinne von Medikament gebraucht wird. (Pfeifer 2014)

Als Droge werden im heutigen Sprachgebrauch stark wirksame psychotrope Substanzen und Zubereitungen aus solchen bezeichnet. Allgemein weisen Drogen eine bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung auf. Traditionell als Genussmittel verwendete oder als Medikament eingestufte Drogen werden in der öffentlichen Wahrnehmung oft nicht als solche betrachtet, obwohl in geeigneter Dosierung und Einnahmeform ebenfalls Rausch- oder erheblich veränderte Bewusstseinszustände auftreten können.

Illegale Drogen sind alle Rauschmittel, bei denen Herstellung, Anbau, Einfuhr, Besitz oder Verkauf nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verboten sind. Verstöße werden mit Geldstrafen – in schweren Fällen sogar mit Freiheitsstrafen – geahndet. Das Betäubungsmittelgesetz soll den Umgang mit Rauschmitteln regeln. Im Gesetz werden über 100 illegale Drogen aufgelistet, die aus pflanzlichen oder chemischen Grundstoffen gewonnen werden.
Dazu gehören zum Beispiel:

  • Cannabis
  • LSD
  • Kokain
  • Crack
  • Ecstasy
  • Amphetamin/Speed
  • Crystal
  • Legal Highs
  • Heroin/Opium

Zum illegalen Bereich mitunter zu zählende bestimmte Naturdrogen sind gesondert dargestellt.

Illegale Drogen und Kriminalität - Zahl der Rauschgifttoten

Aufgrund hoher Gewinne wird trotz des Verbotes überall auf der Welt mit illegalen Drogen gehandelt. Schmugglerringe und dealende Einzelpersonen lassen sich die mit dem illegalen Handel verbundenen Risiken teuer bezahlen. Abhängige Menschen müssen folglich große Geldsummen aufbringen, um ihre Sucht bezahlen zu können. Sie geraten in die Beschaffungskriminalität und begehen in ihrer Not Einbrüche und Raubüberfälle, prostituieren sich oder handeln selbst mit den illegalen Suchtstoffen, um das Geld für den nächsten Rausch zu bekommen.
Die Betroffenen fügen sich darüber hinaus weitere Gesundheitsschädigungen zu, da sie häufig mit verschmutztem, minderwertigem bzw. gestrecktem Stoff betrogen werden.

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik wurden im Jahr 2014 bundesweit über 276.000 Rauschgiftdelikte erfasst (BKA 2015).

Zahl der Rauschgifttoten

Im Jahr 2014 lag die Zahl der drogenbedingten Todesfälle bundesweit bei 1032. Davon waren 85% männlich. In Nordrhein-Westfalen gab es 184 Drogentote. Das ist der niedrigste Stand seit vielen Jahren (BKA 2015). Haupttodesursache ist seit Jahren eine Überdosis Heroin/Morphin, z.T. in Verbindung mit anderen Substanzen (BKA 2014).


Zahlen zum illegalen Konsum

Knapp jeder vierte Erwachsene (29,5%) im Alter von 18 bis 64 Jahren hat schon einmal eine illegale Droge konsumiert - 33,9% der Männer und 25% der Frauen (Seitz, John, Atzendorf, Rauschert & Kraus 2018).

Auf Basis des Epidemiologischen Suchtsurveys (2012) wird von etwa 2,5 Millionen konsumierenden Erwachsenen illegaler Drogen ausgegangen. Der Männeranteil ist dabei etwa doppelt so hoch wie der der Frauen.

Im Jahr 2019 gaben 10,6 % der Jugendlichen im Alter von 12-17-Jahren an, bereits illegale Drogen eingenommen zu haben. Auch hier sind es etwa doppelt so viele konsumierende Jungen (13,4%) wie Mädchen (7,6%) (BZgA 2020).

Bei rund 283.000 Erwachsenen findet sich in 2012 ein riskanter Konsum von Cannabis, Kokain oder Amphetaminen, weitere 319.000 Erwachsene sind von diesen Drogen abhängig. Der Männeranteil ist etwa 4,5 Mal so hoch. (Kraus, L. et. al. 2014).

Im Jahr 2014 wurden über 20.100 erstauffällige Konsumierende harter Drogen registriert, darunter waren über 80% männlich. (Als Erstauffällige Konsumenten/innen werden Personen bezeichnet, die innerhalb eines Jahres von den Strafverfolgungsbehörden erstmals in Verbindung mit dem Missbrauch harter Drogen, d.h. ohne Cannabis, erfasst wurden.)
Die erstauffälligen Konsumierenden von Amphetaminen bilden seit mehreren Jahren die mit Abstand größte Gruppe unter allen erstauffälligen Drogenkonsumierenden. Ihr Anteil lag bei etwa 56% (Polizeiliches Informationssystem INPOL, www.bka.de; BKA 2015).



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