Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

Kontrast Leichte Sprache

Biologische Risikofaktoren

16.04.2018RN

In den letzten Jahren hat besonders in den USA die Forschung zum Bereich der biologischen Suchtdeterminanten große Fortschritte gemacht (DuPont, 1989). Festgestellt wurde dabei folgendes:

Es gibt empirische Hinweise (u.a. Zerbin-Rüdin, 1986; Propping, 1983), dass zumindest für einige Suchtformen Erbfaktoren eine Rolle spielen und daher bestimmte Personen eine höhere Vulnerabilität besitzen, was aber zumindest derzeit nicht die Schlussfolgerung zulässt, dass es auch "suchtimmune" Personen geben könnte.

Eine Reihe von Familien-, Zwillings- und Adoptionsstudien zur Alkoholismusgenese lassen es als sehr wahrscheinlich erscheinen, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen. Allerdings liegt es auch hier nahe, eine Wechselwirkung zwischen genetischer Disposition und Umweltfaktoren anzunehmen (Propping, 1983). So fanden Cadoret et al. (1989) eine enge Verbindung zwischen Genotyp und Umwelt heraus. Sie untersuchten Eltern, die in ihrer Biografie delinquente Phasen aufzuweisen hatten, und deren Kinder, die zur Adoption freigegeben waren. Sofern diese Kinder in einer Adoptionsfamilie mit niedrigem sozialen Status untergebracht waren, fand man bei ihnen gehäuft das Auftreten von Alkoholmissbrauch und andere Anzeichen einer geschädigten Persönlichkeit.

Nach der Entdeckung der Opiatrezeptoren und der Endorphine - körpereigenen, opiatähnlichen Stoffen - wurde vermutet, dass das endogene Opiatsystem auch an der Entwicklung einer Substanzabhängigkeit beteiligt ist, was aber bis heute noch nicht schlüssig belegt werden konnte (Simon, 1983). Zu dem Bereich der neurophysiologischen, neurologischen und biochemischen Grundlagen der Substanzabhängigkeit finden international sehr rege Forschungsaktivitäten statt.

Bei Personen, die schon einmal körperlich von einer Substanz (hier ist vor allem Alkohol gemeint) abhängig waren, bleiben biologische Unterschiede bestehen im Vergleich zu Personen, die niemals abhängig waren.


HABEN SIE FRAGEN ?

Rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns bei Fragen zu unseren Angeboten, zur Beratung oder Terminvereinbarung.
Öffnungszeiten: montags bis freitags von 08:00 bis 15:00 Uhr
Termine in der Jugendberatung nach Vereinbarung

Nehmen Sie Kontakt auf