Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Familiäre Risikofaktoren

16.04.2018RN

Risikofaktoren im Bereich der Familie lassen sich folgendermaßen kategorisieren: Familiengeschichte Kinder von Eltern (vor allem Vätern), die selbst exzessiv Alkohol konsumiert haben, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, selbst verstärkt Alkohol zu trinken. Welchen Anteil jeweils Vererbung und Lernerfahrung am Zustandekommen des Alkoholmissbrauchs haben, ist noch nicht geklärt. Es zeichnet sich allerdings aus der Zwillings-Forschung ab, dass genetische Faktoren einen größeren Einfluss haben als bisher angenommen wurde, vor allem bei Männern (vgl. 3.1). Jugendliche mit Eltern oder Geschwistern, die antisoziales Verhalten zeigen, unterliegen ebenfalls einem erhöhten Risiko, Drogen zu nehmen (Robins, 1966).

  • Erziehung
    Bei Eltern, die nur sehr gering entwickelte Fähigkeiten haben, mit ihren Kindern adäquat umzugehen (Erziehungsstile), ist das Risiko höher, dass ihre Kinder Drogenprobleme entwickeln (Kumpfer & DeMarsh, 1985; Penning & Barnes, 1983). Nach Hornung et al. (1983) weisen aufgrund der empirischen Befunde vor allem drei Merkmale des Erziehungsverhaltens der Eltern auf eine Beziehung zum Substanzmissbrauch hin: Gleichgültigkeit, Verständnislosigkeit, Überbesorgtheit der Mutter und Inkonsequenz im Verhalten der Eltern, was sich auch in neuester Zeit bestätigt hat (Shedler & Block, 1990).
  • Konsum der Eltern und Geschwister
    Als Risikofaktor gelten auch Eltern, die selbst Alkohol oder andere Drogen zu sich nehmen und auch eine positive Einstellung gegenüber dem Konsum vertreten (Johnson et al., 1984; Hornung et al., 1983; Kandel, 1982;). Homung et al. zeigten auch, dass der Konsum der Geschwister ein ausschlaggebender Faktor ist, die Zahl der konsumierenden Geschwister nahm in ihrer Untersuchung mit der Konsumintensität deutlich zu.
  • "broken-home"
    Eine Vielzahl von Untersuchungen belegen (Lazarus, 1980; Berger, 1981; Hornung et al., 1983) und widerlegen aber auch (Wormser, 1973) die These, dass Drogenkonsumenten häufiger aus unvollständigen Familien kommen, sei es durch Trennung oder Scheidung der Eltern oder durch Tod der Eltern oder eines Elternteiles. 

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