Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Arbeitstagung für Präventionsfachkräfte in Kleve

20.12.2021AK

Alle Jahre wieder findet das Arbeitstreffen der Präventionsfachkräfte NRW in Kleve statt. Drei Tage lang stehen neue und bewährte Methoden und Programme im Mittelpunkt, ist Zeit zum Ausprobieren und Diskutieren. In diesem Jahr zeigte sich der Generationenwechsel sehr deutlich an der Mischung aus langjährig erfahrenen und jungen und gerade erst in der Suchtprävention gestarteten Fachkräften. Die Veranstaltung fand unter der Maßgabe 2G+ statt!

Die Vielfalt der Themen und Settings der suchtpräventiven Angebote spiegelte sich im Programm der drei Tage wider.

  • "Smart kiddies" widmet sich der Prävention exzessiver Mediennutzung in der Grundschule. Andreas Pauly, Lea Westerkamp von update Bonn sowie Christine Tertel, Fachstelle Wuppertal, stellten das vom Aktionsplan Sucht NRW geförderte Projekt vor, zu dem kurze Filmclips und zugehörige Unterrichtseinheiten gehören.
  • Yvonne Michel von der Suchthilfe Aachen referierte zu "Grundlagen der Öffentlichkeitsarbeit" und hob die Wichtigkeit von Strategien und Methoden hervor. Im Workshop erstellten die Teilnehmenden beispielsweise Personas, um anhand derer Zielgruppen und Inhalte von Social Media oder Homepages möglichst passgenau abzustimmen.
  • "Stark bleiben", ein Modul der Landeskampagne "Sucht hat immer eine Geschichte", richtet sich an ältere Menschen und ihre Angehörige bzw. Fachkräfte im Seniorenbereich. Petra Nachbar und Bettina Bayer, Caritasverband für den Kreis Coesfeld, stellten Materialien und Methoden aus dem Handlungsleitfaden vor.
  • "Achtsamkeits- und mitgefühlsbasierte Suchtprävention in Schule – AmSel" ist ein vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW gefördertes Projekt, das Jasmin Friedrich von der Fachstelle update Bonn leitet und vorstellte. Wissenschaftliche Studien und Untersuchungen zeigen, wie Achtsamkeitspraxis sich auf die Hirnstrukturen auswirkt und dazu beiträgt, Impulse und Emotionen regulieren zu können. Sie wirkt sich positiv auf die Sozialkompetenz aus – ein wichtiger Bestandteil der Suchtprävention.
  • "Digital in Präsenz" – viele digitale Tools haben einen festen Platz im Arbeitsablauf eingenommen und standen im Mittelpunkt von Saskia Engelhardts Workshop (Suchthilfe Aachen). Sie erweisen sich auch in Präsenzveranstaltungen als praktikabel und bieten einen Mehrwert. Beispielsweise können Umfragen digital durchgeführt werden und die Ergebnisse stehen sofort zur Verfügung – ohne umständliche Auswertung von Fragebögen auf Papier.
  • "SNA – Social Norms approach" ist der etwas umständliche Titel des EU-geförderten euPrevent-Projekts, in dem es um soziale Normen im Rahmen von Alkohol- und Cannabiskonsum bestimmter Altersgruppen geht. Chantal Kern, Suchthilfe Aachen, und Markus Wilmer, Kreis Heinsberg, berichteten über ihre Arbeit mit Kolleg:innen aus den Nachbarregionen Belgien und Niederlande.
  • Die Landeskampagne "Sucht hat immer eine Geschichte" besteht seit 30 Jahren – Anlass genug, um sich über neue Ansätze und Ideen, aber auch Bedarfe und Orientierung an der Praxis auszutauschen. Lea Würzinger von der ginko Stiftung für Prävention leitete den Zukunftsworkshop und sammelte mit den Teilnehmenden zahlreiche Anregungen und Vorschläge.
  • Bettina Bayer, Caritasverband für den Kreis Coesfeld, bot spontan einen Kurzworkshop an und zeigte den Umgang mit Handykamera, Gimbal und Stativ. Kurze Filmclips bieten kurzweilige und kompakte Infos, die man mit etwas Übung und technischer Ausstattung auch selbst erstellen kann.

Die Veranstaltung zeigte einmal mehr, wie vielfältig die Arbeit einer Präventionsfachkraft ist – sozialpädagogische Kompetenzen, Gesprächsführung, Öffentlichkeitsarbeit, Förderung von Sozialkompetenzen und Substanzkunde, Zielgruppen vom Kindergarten bis zu den Senior:innen bieten ein breites und anspruchsvolles Spektrum. Umso wichtiger ist die stetige Fortbildung, Reflexion und Weiterentwicklung in diesem Arbeitsfeld – wozu die Arbeitstagung wichtige Impulse gibt.

"Ich habe viele Anregungen erhalten", "neue Kolleg:innen kennengelernt", "in den konstruktiven Austausch" gegangen waren dann auch die positiven Rückmeldungen in der Abschiedsrunde. Malina Zelezny bedankte sich im Namen des Sprecherrats der AG Prävention bei den Organisator:innen der ginko Stiftung für Prävention und den Teilnehmenden für eine gelungene und intensive Arbeitstagung – trotz der Einschränkungen durch die Hygienemaßnahmen.

Die nächste Arbeitstagung in Kleve findet statt vom 18.-20. Januar 2023.


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