Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Soziologische Konzepte

16.04.2018RN

Die soziologischen Erklärungsansätze fokussieren auf das gesellschaftliche Umfeld des Individuums und dessen Auseinandersetzung damit. Nach Kutsch & Wiswede (1980) sind die häufigst zitierten Theorien zur Erklärung abweichenden Verhaltens, die auf die Substanzabhängigkeit angewandt werden, die Anomietheorie, die Zuschreibungstheorie (labeling approach) sowie die Theorie der differentiellen Assoziation (siehe auch Lukoff, 1983).

Die zugrundeliegende Annahme der Anomietheorie ist, dass es sowohl kulturell vorgegebene Ziele als auch institutionell vorgegebene Wege gibt, auf welchem die Ziele zu erreichen sind. Abweichendes Verhalten entsteht immer dann, wenn der Zugang zu diesen Wegen blockiert ist und somit die Ziele nicht erreichbar sind oder wenn die Ziele grundsätzlich abgelehnt werden. Die Labeling-Theorie (Goffman, 1967) bietet nicht in erster Linie eine Erklärung für die Entstehung der Sucht, sondern eher für deren Aufrechterhaltung. Die Vorstellung ist hier, dass der Drogenkonsument von der Gesellschaft etikettiert bzw. stigmatisiert wird z.B. zum Asozialen, zum Charakterschwachen, zum Kriminellen, er dadurch mit bestimmten Reaktionsformen konfrontiert ist und er sich daraufhin immer weiter in seine abweichende Rolle verstrickt. Die Theorie der differentiellen Assoziation geht davon aus, dass abweichendes Verhalten in erster Linie innerhalb sozialer Gruppen, vor allem solcher, die diesem Verhalten positiv gegenüberstehen, erlernt wird.

Eine mehr dynamische Betrachtungsweise vetritt unter den soziologischen Ansätzen das sogenannte "Karriere-Modell" (Berger et al., 1980), das im Verlauf der 1950er- und 60er-Jahre auf die Erklärung abweichenden Verhaltens, so auch des Drogenkonsums, angewendet wurde.


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