Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Ursachen, Entstehung, Verlauf und Folgen

Jede Suchtgeschichte ist anders. Arbeitssucht ist auch eine Suche nach Anerkennung.
Das Kind bekam keine Aufmerksamkeit, seine Leistungen wurden nicht anerkannt. Die Eltern waren vielleicht ständig überarbeitet, von dem Kind wurde erwartet, dass es früh mithalf. Zuwendung hing ab von der erbrachten Leistung. Nichtarbeiten wurde in der Kindheit bestraft. Oder das Kind wurde weggeschickt mit den Worten: "Lass mich das noch fertig machen...", wobei die Arbeit aber nie fertig war. Solch ein Verhalten kann eine spätere Arbeitssucht fördern. Und obwohl sie als Kinder damit gequält wurden, verhalten sich Arbeitssüchtige später als Erwachsene wieder genauso gegenüber ihren Nächsten und Kindern (Heide 2002).

Verlauf und Folgen

Arbeitssüchtige werden von ihrer Arbeit „in Schwung“ gehalten. Es beginnt ganz harmlos. Jedes Lesen wird als Freizeit ausgegeben, selbst wenn es für den Beruf ist. Die Arbeit nimmt im Denken einen immer größeren Raum ein, auf soziale Kontakte wird zunehmend verzichtet. In der kritischen Phase hört die abhängige Person nicht mehr auf zu arbeiten, arbeitet wie im Rausch. Arbeit wird gehortet. Ist einmal kein Termindruck da, fühlt sich die betroffene Person überflüssig.

Erste körperliche Symptome können sein:

  • Bluthochdruck,
  • Magengeschwüre und
  • Depressionen.

In der chronischen Phase, wenn Abend-, Nacht- sowie Sonntagsarbeit hinzukommen, wird die Schlafzeit drastisch verkürzt. Drei bis vier Stunden Schlaf sind dann die Regel. Manche kommen sogar tagelang ohne Schlaf aus und halten sich nur mit Aufputschmitteln wach. Weil es in dieser Phase Denk- und Konzentrationsschwächen gibt, muss mit Medikamenten, Alkohol und Nikotin nachgeholfen werden. In der letzten Phase kann es zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen.

Hinweise auf Entwicklung einer Arbeitssucht

Frühes Stadium:

  • Hetze, Geschäftigkeit, Sorgen.
  • Man übernimmt immer mehr Arbeiten, sagt nicht: "Es ist genug!"
  • Überschätzung eigener Fähigkeiten.
  • Alles wird zu Arbeit, selbst die schönste Freizeitbeschäftigung.
  • Die Gedanken kreisen immer häufiger um Arbeit.
  • Zwischenmenschliche Beziehungen werden schlechter.

Mittleres Stadium:

  • Die Arbeit dehnt sich auf den Abend aus, in die Morgenstunden, ins Wochenende.
  • Man verachtet diejenigen, die Freizeitaktivitäten nachgehen.
  • "Blackouts" treten auf, auch im Straßenverkehr.
  • Konsum von Suchtmitteln.
  • Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Depressionen, Konzentrationsschwäche.
  • Soziale Isolation.

Endstadium:

  •  Schwere körperliche und seelische Störungen bzw. Krankheiten.
  • Vorzeitiger Tod.

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