Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Cannabis

Cannabis ist der lateinische Name für Hanf. Die indische Hanfpflanze enthält mehr als 60 berauschende Wirkstoffe. Der stärkste Wirkstoff ist Delta-9-THC (Tetrahydrocannabinol). Dieser Stoff beeinflusst die Stimmungen, Gefühle und Wahrnehmungen. Das Betäubungsmittelgesetz führt THC-haltiges Cannabis als illegale Droge auf. Anbau, Herstellung, Weitergabe, Handel und Besitz sind in Deutschland verboten.

Hanf ist ebenso als Grundstoff für die Produktion von Seilen und Stoffen bekannt. Wirkstoffarmer Industriehanf darf seit 1999 wieder angebaut und genutzt werden. Der THC-Gehalt darf hierbei einen Wert von 0,2% nicht übersteigen.

Cannabisprodukte Haschisch und Marihuana

Die beiden bekanntesten berauschenden Cannabisprodukte sind Haschisch und Marihuana: Haschisch wird auch als "Dope" oder "Shit" bezeichnet. Es wird aus dem Harz, dem Pflanzensaft der Hanfpflanze, gewonnen und meist zu braunen oder schwarzen Platten und Klumpen gepresst. Farbe und Konsistenz können je nach Materialherkunft unterschiedlich sein. Der THC-Gehalt liegt zwischen 4 und 12%, es gibt aber auch Züchtungen, die einen THC-Gehalt von bis zu 30% hervorbringen. Laut Bundeskriminalamt betrug 2013 der durchschnittliche THC-Gehalt 9,3%.
Marihuana wird auch als "Gras" bezeichnet. Es besteht aus den getrockneten Blüten, Blättern und Stengeln der weiblichen Hanfpflanze. Der durchschnittliche THC-Gehalt beträgt 2,1% (BKA 2014), bei bestimmten, im Gewächshaus gezüchteten Pflanzensorten kann der THC-Gehalt auch deutlich höher sein.
Haschischöl ist ein teerartiger, stark konzentrierter Auszug von Haschisch und Marihuana. Abhängig von der Qualität des Ausgangsprodukts und des Verfahrens variiert der THC-Gehalt von Haschischöl zwischen 10 und 60%, im Durchschnitt liegt er etwa bei 30% (BKA 2014).

In den letzten Jahren hat der Wirkstoffgehalt (Tetrahydrocannabinol, THC) sowohl bei Cannabiskraut als auch bei Cannabisharz bei den polizeilich sichergestellten Pflanzen stetig zugenommen. Ursache für diese Entwicklung ist vermutlich einerseits die Einführung intensiver Produktionstechniken und sowie die Einführung von Pflanzen mit hohem Wirkstoffgehalt (EBDD 2015).

 

Wirkung

Der Konsum von Cannabis wirkt individuell sehr unterschiedlich und hängt stark von der momentanen Grundstimmung der konsumierenden Personen ab. Allgemeines Wohlbefinden kann sich zur Heiterkeit steigern, Niedergeschlagenheit wird möglicherweise verstärkt.

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Akute Gefahren und langfristige Gesundheitsschäden

Cannabis beeinflusst die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit. Die Leistungsfähigkeit des Kurzzeit-gedächtnisses und das abstrakte Denken werden herabgesetzt. Es besteht erhöhte Unfallgefahr beim Bedienen von Maschinen und beim Autofahren. Auch die körperliche Leistungsfähigkeit wird vermindert.

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Zahlen zu Konsum, Anbau und Preis

Cannabis ist nach wie vor die am häufigsten konsumierte illegale Substanz in Deutschland. 2019 haben demnach 8,1% der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren und 24,1% der 18 bis 25-Jährigen Cannabis mindestens einmal in den letzten 12 Monaten Cannabis geraucht. Der Anteil der Cannabis konsumierenden Jungen und jungen Männer liegt mit 10,8% bzw. 28,7% deutlich über dem jeweiligen Anteil der Mädchen und jungen Frauen mit 5,3% bzw. 19,0% (BZgA 2020).

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Einstiegsdroge Cannabis? - Vom Konsum zur Abhängigkeit

Cannabiskonsum kann zu seelischer und körperlicher Abhängigkeit führen. Bei etlichen Konsumierenden, vor allem Kindern und Jugendlichen, können sich Zeichen seelischer Abhängigkeit auch ohne körperliche Abhängigkeit entwickeln. Konsummenge, Konsumhäufigkeit und individuelle Unterschiede beeinflussen das Risiko, eine Abhängigkeit zu entwickeln.

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Rechtliches

Geringe Menge zum Eigenkonsum

Nach dem Betäubungsmittelgesetz kann ein Ermittlungs- oder Strafverfahren eingestellt werden, wenn der Täter nur eine geringe Menge Cannabis zum Eigenverbrauch "anbaut, herstellt, einführt, ausführt, durchführt, erwirbt, sich in sonstiger Weise verschafft oder besitzt" (§ 31a Abs. 1 Satz 1 Betäubungsmittelgesetz).

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Cannabis als Arzneimittel

Cannabis wurde bereits vor mehreren Jahrtausenden in China als Heilmittel eingesetzt. Bedingt durch das weltweite Verbot im Laufe des 20. Jahrhunderts sank diese Bedeutung.
Seit dem Jahr 2011 sind die Produkte der Cannabispflanze wieder zur Herstellung von Arzneimitteln zugelassen.

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Geschichte

Die Hanf- bzw. Cannabispflanze kommt ursprünglich aus Asien. Sie wird in chinesischen Lehrbüchern erstmals erwähnt. In China wurde sie bereits vor 6.000 Jahren sowohl als Nutz- und Heilpflanze als auch als Rauschmittel eingesetzt, um bei rituellen Handlungen in Ekstase zu gelangen. Der Hanf hat Europa schließlich über den Mittleren und Nahen Osten erreicht.

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