Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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"High sein. Ein Aufklärungsbuch"

31.08.2015RN

„High Sein“ lautet der Titel des Buches von Jörg Böckem, Henrik Jungaberle mit Immanuel Jorg und Julia Kluttig. Der Untertitel „Ein Aufklärungsbuch“ lässt zunächst vermuten, dass mit abschreckenden Beispielen gearbeitet wird. Doch gerade dies will das Autorenteam vermeiden und wählt einen anderen Ansatz: das Buch beschreibt die Faszination, die psychoaktive Substanzen auf manche Menschen ausübt: „Menschen nehmen Drogen, um positive Zustände zu erfahren und um negative zu vermeiden. Ist es so einfach? Ja. Funktioniert es so einfach? Nein.“

 

Eben weil es nicht so einfach ist, will dieses Buch aufklären – und zwar vorurteilsfrei und aus verschiedenen Perspektiven. Es bietet eine Mischung aus Fachinformationen zu den am meisten verbreiteten psychoaktiven Substanzen von Alkohol, Koffein und Nikotin über Cannabis, Amphetamine, Ecstasy und Medikamenten bis zu Kokain, Heroin, LSD und anderen natürlichen oder chemisch hergestellten Rauschmitteln.

Eingeflochten sind Erfahrungsberichte von jungen Konsumierenden, die die Leserinnen und Leser an ihren positiven wie auch negativen Erfahrungen teilhaben lassen.

High und Down, Anfang und Ende

An ihnen wird deutlich, wie sie ihre Highs, aber auch Downs erleben – denn das eine gibt es meist nicht ohne das andere. Wie psychoaktive Substanzen wirken und wodurch ihre durchaus unterschiedlichen Wirkungen beeinflusst werden, legt das Autorenteam dar:

  • Persönlichkeit (Wirkerwartungen, genetische Veranlagung),
  • Setting (Befindlichkeit, Stimmung),
  • Set (Ort, Zeit, Umgebung)
  • Substanz (Zusammensetzung, Dosis, Wirkung, Häufigkeit, Konsumform)

spielen eine wichtige Rolle.

Durch „safer use“-Regeln können Konsumierende selber Einfluss auf ihr Wohlergehen nehmen – und damit Eigenverantwortung übernehmen und sich selbst schützen. Dies ist der rote Faden, der sich durch das Buch zieht: „Eine kritische Selbstbeobachtung, konsumfreie Zeiten und Orte sowie der Mut, seine Probleme zu lösen, statt sich zu betäuben, sind die Voraussetzung für einen auf lange Sicht gelungenen Drogenkonsum.“ (S. 221). Dass ein gelingender Drogenkonsum möglich ist, der z.B. wie bei Alkohol auf Genuss basiert, schließt das Autorenteam nicht aus und geht ausführlich auf die Bedingungen des „ersten Mals“, des „zweiten Mals“ und auch des „letzten Mals“ ein, wenn eine Konsumierende oder ein Konsumierender sich dazu entschließt, das Rauschmittel nicht mehr einzunehmen.

Wie über Drogen sprechen?

Das Autorenteam widmet dem Thema „Umgangsregeln“ ein eigenes Kapitel: Wie soll man über Alkohol und andere Drogen reden? Wie packt man dieses schwierige Thema an, das ideologisch aufgeladen und mit Emotionen befrachtet ist – sowohl für Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern wie auch Mitarbeitende der Polizei. Im Buch finden sich Gesprächsanregungen sowohl für junge Erwachsene als auch für Eltern, die gegenseitiges Vertrauen fördern und für gelingende Gespräche sorgen – durch Perspektivwechsel und respektvollen Umgang miteinander.

Was „High sein“ von anderen Fachbüchern unterscheidet, ist die Zusammenarbeit des Autorenteams mit den beiden Studierenden Julia Kluttig und Immanuel Jork, das Layout und die magazinartige Aufmachung mit künstlerisch hochwertigen Fotografien und Grafiken von Kathrine Uldbaek-Nielsen und Fabian Hammerl sowie die Sprache, die auch für junge Menschen und Laien gut lesbar und verständlich ist.

Jörg Böckem, Henrik Jungaberle: „High Sein – Ein Aufklärungsbuch“, Rogner & Bernhard, Berlin 2015

Mehr Informationen: http://rogner-bernhard.de

 


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