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Gamescom in Köln - "Games im Fokus der Jugendhilfe"

27.08.2018RN

Die Gamescom zog auch in diesem Jahr wieder hunderttausende meist jugendliche Besucher/innen sowie Fachbesucher/innen aus unterschiedlichen Bereichen in die Messehallen Köln. Auch für Fachkräfte aus sozialpädagogischen Arbeitsfeldern – wie z.B. Jugendhilfe und Suchtprävention, bietet die Messe Einblicke in diesen wichtigen Teil der Jugendkultur. So boten die Fachstelle für Jugendmedienkultur und der Spieleratgeber NRW in Kooperation mit der Aktion Jugendschutz NRW im Rahmen der vom 21. bis 25. August laufenden Fachmesse die Fortbildung "Games im Fokus der Jugendhilfe" an.

Maike Groen von der TH Köln referierte in dem Zusammenhang über das Thema „Offen für alle? Jugendlicher Gaming-Konsum aus medienpädagogischer Perspektive“. Digitale Spiele bieten theoretisch ein integratives Potenzial, da online Spielende voneinander häufig weder physische noch soziale Eigenschaften kennen. „Die Realität sieht leider häufig anders aus und Multiplayerspiele haben mit vielfältigen Diskriminierungsformen zu tun“, so die Referentin.

Für Besorgnis bei Eltern und pädagogischen Fachkräften sorgen häufig die langen Spielzeiten ihrer Jugendlichen und das Gewaltpotenzial der Spiele – im Fokus haben sie dabei weniger das „toxische Verhalten“ der Spielenden untereinander, sogar gegenüber eigenen Teammitgliedern. Was die Faszination vieler Spiele ausmacht, sind die Simulation, fantasievolle Spielfiguren und fremde Rollen, in die man hineinschlüpfen kann, der Wettstreit um höhere Levels und Gewinne. Für die professionell Spielenden und ihr Publikum bietet die E-Sports-Leage den Rahmen mit Wettkämpfen, die große Sportarenen füllen, Live-Übertragungen und Preisgelder in Millionenhöhe – analog zu klassischen Sportveranstaltungen.

Für den Bereich der Suchtprävention stellt sich die Frage, wann sich aus Unterhaltung, Spaß und Wettstreit ein exzessiver Konsum entwickelt, der im Extremfall zur Sucht werden kann. Mit der Diagnose „Gaming disorder“ im neuen ICD 11 ist ein Schritt getan, um süchtig Spielende mit einer angemessenen Diagnose und Therapie zu behandeln, andererseits besteht die Gefahr, vorschnell jugendliches Verhalten als „krank“ zu kategorisieren.

Im Rahmen des Jugendforums waren die Fachstelle für Jugendmedienkultur, der Spieleratgeber NRW und die AJS NRW mit einem Messestand vertreten, ebenso die Bonner Fachstelle für Suchtvorbeugung, die das Programm „Net-Piloten“ vorstellte und den Selbsttest der Kampagne „Ins Netz gehen“ von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) anbot.

Nach dem Einführungsvortrag und einer Diskussionsrunde wurde es dann beim geführten Rundgang durch die Messehallen voll, laut und bunt. Auffallend war aber dabei die entspannte Atmosphäre in sämtlichen Messehallen trotz der mehrstündigen Wartezeiten, die viele auf sich nahmen, um die neuesten Spiele ausprobieren zu können.


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