Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

Kontrast Leichte Sprache
Der Tag der Medienkompetenz fand zum sechsten Mal im Düsseldorfer Landtag statt- Der Tag der Medienkompetenz fand zum sechsten Mal im Düsseldorfer Landtag statt -

Tag der Medienkompetenz 2016

30.11.2016RN

„Medien extrem...“ lautete das Motto des 6. Medienkompetenztags im Düsseldorfer Landtag. Aufgegriffen wurden die positiven und negativen Folgen der fortschreitenden Digitalisierung. Die wichtigsten aktuellen Herausforderungen seien – so Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in ihrer Eingangsrede – der Umgang mit Hass, Extremismus und Fehlinformationen im Netz.

Auch die ginko Stiftung für Prävention war erfolgreich mit aktuell passenden Angeboten auf dem Medienkompetenztag 2016 vertreten.

 

„‘Arschloch‘ war noch das harmloseste Wort, mit dem ich beschimpft wurde“, stieg Moderator Constantin Schreiber mit persönlichen Erfahrungen zum Thema „Medien extrem“ in die Podiumsdiskussion ein. Er hatte in seiner Tätigkeit als Journalist über Geflüchtete berichtet und sah sich mit einer Vielzahl negativer Kommentare wie Beschimpfungen und Hassbotschaften konfrontiert. 

Podiumskiskussion TdM16Diskutantin Melek Bilgün hingegen hat als Counterstrike-Spielerin an Weltmeisterschaften teilgenommen und in ihrer Jugendzeit neben der Schule bis zu 40 Stunden pro Woche am PC verbracht – ihre Erlebnisse mit „Medien extrem“.

Younes Al-Amayra, weiterer Teilnehmer der Podiumsrunde, Islamwissenschaftler, YouTuber und Trainer für Deradikalisierung hingegen wunderte sich, wie bestimmte Personen es schaffen, eine enorme Medienpräsenz zu entwickeln, obwohl sie wenig wertvolle Inhalte vertreten, wohingegen manch hochkompetenten Expertinnen und Experten dies nicht gelingt.

Journalist Richard Gutjahr, ebenfalls in der Podiumsdiskussion dabei, vertrat die Meinung: „Das Internet ist weder gut noch böse, es hängt davon ab, was man daraus macht“. In den anschließenden Workshops, Vorträgen und Begegnungen an den Ständen der Aussteller diskutierten die Teilnehmenden lebhaft über die Entwicklungen und Auswirkungen der Mediatisierung – sowohl über die Chancen und Möglichkeiten, aber auch über negative Szenarien.

Medienkompetenz zu vermitteln bedeutet u.a., junge Menschen darüber zu informieren, was soziale Medien sind, was sie können und was es für Folgen haben kann, wenn man sie nutzt. In welchen Communities bewegt man sich? Was gibt man von sich selber preis? Wie kann man Fehlinformationen im Netz identifizieren, wie ist mit Lügen und Hass – „Hate speech“ – umzugehen?

Jugendliche am Stand der ginko Stiftung für Präventnion beim TdM16Die extreme Nutzung von Medien wird auch in der Suchtprävention und in Beratungseinrichtungen verstärkt zum Thema. Smartphones, Konsolen und Internet sind für fast alle Gesellschaftsschichten und Altersgruppen verfügbar – aus dem demokratischen Anspruch, dass am Internet möglichst alle Menschen teilhaben sollen, ist für manche ein Fluch geworden. Für diesen Personenkreis ist das Internet – ob soziale Netzwerke, Onlinespiele oder Pornografie – zum Suchtmittel geworden.

In der Arbeit mit Jugendlichen spielt daher neben den meistgenutzten Suchtmitteln Alkohol und Zigaretten zunehmend auch der Medienkonsum eine Rolle. Die ginko Stiftung für Prävention und die Landesinitiative „Leben ohne Qualm“ haben deshalb entsprechende suchtspezifische Apps wie „Tabak-Talk“, „WhatsAlk“, „WhatsOn“ (gemeinsam mit Kooperationspartner Interface Extended Hamm) und „Get it!“ entwickelt. Am gut frequentierten Stand der ginko Stiftung für Prävention nutzten zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter die Gelegenheit, diese Apps kennenzulernen und sich durchzuklicken.

Weitere Informationen

Apps der ginko Stiftung für Prävention

Tag der Medienkompetenz 2016

 


HABEN SIE FRAGEN ?

Rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns bei Fragen zu unseren Angeboten, zur Beratung oder Terminvereinbarung.
Öffnungszeiten: montags bis freitags von 08:00 bis 15:00 Uhr
Termine in der Jugendberatung nach Vereinbarung

Nehmen Sie Kontakt auf