Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Ursachen und Entstehung

Die Entstehung einer Glücksspielsucht ist ein Prozess, der sich in der Regel über mehrere Jahre erstreckt. Nach dem sog. Trias-Modell spielen hierbei Merkmale der Person (z.B. Selbstwertproblematik), der sozialen Umwelt (z.B. Einstellung der Gesellschaft zu Glücksspielen) und des Glücksspiels (z.B. schnelle Spielabfolge, Beinahe-Gewinne und hohe Gewinnaussichten) eine Rolle.

Stufen einer "Glücksspielkarriere"

Modellhaft lassen sich Glücksspielkarrieren in eine Gewinn-, eine Verlust- und eine Verzweiflungsphase gliedern. Hierbei handelt es sich um ein grobes Schema. Die einzelnen Phasen müssen nicht zwangsläufig alle durchlaufen werden, wie im Folgenden dargestellt. Ein Ausstieg aus dem problematischen Glücksspielen aus eigener Kraft oder mit (professioneller) Hilfe ist grundsätzlich zu jeder Zeit möglich.

Gewinnphase

  • Gelegentliches Glücksspielen in der Freizeit,
  • anfängliche Gewinne,
  • positive Empfindungen (Euphorie, Stimulation, Nervenkitzel, gesteigertes Selbstwertgefühl, Entspannung),
  • Hoffen auf einen Gewinn,
  • Entwicklung von Fantasien in Bezug auf die Verwendung möglicher Gewinne,
  • steigende Risikobereitschaft,
  • allmählich werden größere Beträge gesetzt.

Verlustphase

  • Es muss mit höheren Einsätzen und um größere Gewinne gespielt werden, um die gewünschten psychischen Effekte zu erzielen,
  • häufigeres Spiel alleine,
  • häufigeres Denken an das Glücksspiel verbunden mit Frustration, Ärger, Niedergeschlagenheit,
  • Bagatellisierung der Verluste; diese nehmen zu,
  • Verheimlichen von Verlusten und Lügen darüber,
  • gedankliche Beschäftigung mit dem Glücksspielen auch während der Arbeitszeit,
  • Aufnahme von Krediten,
  • Unfähigkeit, dem Glücksspiel zu widerstehen,
  • Vernachlässigung von Ausbildung und Beruf,
  • beginnende Probleme in der Partnerschaft.

Verzweiflungsphase

  • Das Leben wird vom Glücksspielen bestimmt, immer höhere Aufwendung von Zeit und Geld für das Glücksspielen,
  • Probleme bei der Rückzahlung von Schulden,
  • Reizbarkeit, Irritationen, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen,
  • Entfremdung von Familie und Freundeskreis, gesellschaftliche Isolation,
  • Scheitern von Ehe- bzw. Partnerschaft,
  • Straftaten zur Geldbeschaffung,
  • Gewissensbisse und Panikreaktionen,
  • Hoffnungslosigkeit, Selbstmordgedanken bzw. -versuche.

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