Landes­fachstelle Präventionder Sucht­kooperation NRW

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Pulver mit großem Risiko und langanhaltender Wirkung

Speed wird illegal als weißes bis gelbliches Pulver - meist zu 1-Gramm-Portionen - in Papierbriefchen oder Plastiktütchen verpackt, oder als Pille oder Kapsel angeboten.
Es wird geschnupft oder geschluckt, seltener geraucht, inhaliert oder gar gespritzt. Der Reinheitsgehalt des auf dem europäischen Schwarzmarkt angebotenen Pulvers unterliegt starken Schwankungen von 5% bis zu 47%, meist findet sich ein Wirkstoffgehalt zwischen 9-19% (EBDD 2015). Speed wird häufig mit Koffein, Milchpulver, Ephedrin, Paracetamol etc. gestreckt. Bei der Injektion von Amphetamin kann es sehr schnell zu einer akuten Vergiftung durch Überdosierung kommen!

Eine übliche Einzeldosis beträgt etwa 5 mg bis 30 mg pro "Line". Gesnieft über die Nase tritt die Wirkung bei Speed nach 10 bis 20 Minuten ein, oral eingenommen etwas später. Die Wirkung kann vier bis zehn Stunden anhalten.
Speed wird häufig wegen Konsistenz und Wirkung mit Kokain verglichen, jedoch ist Kokain erheblich teurer. Die 1-Gramm-Portion Speed kostet im europäischen Durchschnitt zwischen 9 und 19 Euro, was aber regional und saisonal schwanken kann (EBDD 2015). In Deutschland kostete das Gramm im Schnitt 11,60 Euro (Pfeiffer-Gerschel et. al. 2014).

Gerade weil Speed illegal in dubiosen Laboren hergestellt und über Zwischenhändler vertrieben wird, sind Zusammensetzung und Stärke in den meisten Fällen nicht bekannt. Verunreinigungen, Beimischungen und unbekannte Dosierungen sind die Regel. Im Zuge illegalen Handels werden dem Pulver häufig Streckmittel beigemischt, die Vergiftungserscheinungen verursachen können. Von Speed geht deshalb ein hohes Risiko aus. Bei reinem Amphetamin wiederum besteht die große Gefahr der Überdosierung, welche jedoch von den Konsumierenden nicht einzuschätzen ist.

Amphetamin ähnelt chemisch dem Adrenalin, das den Körper bei Gefahr auf Flucht oder Kampf vorbereitet. Speed-Konsumierende erleben gesteigerte Wachheit und ein Gefühl erhöhter Leistungsfähigkeit und Unbeschwertheit. Dem erlebten Gefühl der größeren Leistungsfähigkeit entspricht tatsächlich keine größere Leistung.

Speed vermindert die Fähigkeit zur Selbstkritik. Unrast, Selbstüberschätzung und Waghalsigkeit sind die Folge. Die Droge macht aggressiv, häufig kommt es zu unkontrollierter Gewalt. Speed unterdrückt – wie auch Kokain und Ecstasy – das Hunger- und Durstgefühl.

Beim Tanzen in der Disko verliert der Körper viel Flüssigkeit – bis zu zwei Liter pro Stunde. Durch die Unterdrückung des Hunger- und Durstgefühls infolge des Speedkonsums wird das Absinken des Flüssigkeitsspiegels nicht bemerkt, der Körper droht auszutrocknen. Es kommt zu Kreislaufzusammenbruch und Nierenversagen.

Wirkung

Bereits bei niedriger Dosierung (5 bis 10 mg) tritt folgendes ein:

  • Erhöhung von Herzschlag und Atemfrequenz,
  • Appetitlosigkeit und
  • Mundtrockenheit.

Bei höherer Dosierung (10 bis 20 mg)

  • verstärken sich die Symptome,
  • Übelkeit und Kopfschmerzen können hinzukommen.

Bei noch höheren Dosierungen kommt es zu tiefer Bewusstlosigkeit und Tod durch Kreislaufversagen. Als besonders gefährlich gilt der intravenöse Konsum.

Die lange Wirkungsdauer ist häufig ein Grund für Jugendliche zum Wechsel von Ecstasy auf Speed.


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